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14. Kapitel: Dakota, Nebraska

 

 

 

 

Nun fahren wir in die Black Hills, Für die Indianer sind das heilige Berge. Es wurde ihnen versprochen, dass sich dort keine Weißen ansiedeln werden. Als allerdings Gold gefunden wurde, musste natürlich auch dieses Versprechen gebrochen werden- eines von vielen.

Diese Berge bilden die Grenze zu SOUTH DAKOTA. Warum diese Berge als schwarz bezeichnet werden, können wir nicht nachvollziehen. Vielleicht, weil sie so dunkel bewaldet sind? Wir fahren wieder durch menschenleeres Land.

Dann sehen wir bereits von weitem den Kopf des Crazy Horse Memorials- mehr gibt es noch nicht. 1939 wurde der polnisch-stämmige Bildhauer, Ziolkowski – er hatte schon beim Mount Rushmore mitgearbeitet - vom damaligen Sioux-Häuptling, Standing Bear mit diesem Werk beauftragt. Es soll ein Denkmal für alle Indianerstämme werden. Es wurden und werden dafür keine offiziellen Gelder verwendet. Das Projekt lebt von Eintrittsgeldern und Spenden. Es wird ununterbrochen daran gearbeitet, und es wird wohl noch sehr lange dauern, bis es fertig ist. Es soll 195m lang und 172m hoch werden. Wir können verstehen, dass die Indianer, denen so unfassbares Unrecht geschehen ist, ein Memorial haben wollen, dass höher als der Obelisk in Washington D.C., viel höher als die Freiheitsstatue und vor allem viel größer als Mount Rushmore - in der Nachbarschaft - sein wird. An einem Modell sieht man, wie es einst aussehen soll. Der Lakota-Häuptling, Crazy Horse, sitzt auf seinem Pferd, mit wehenden langen Haaren, nach Osten zeigend, na ja. Auge, Ohr und Schnauze des Pferdes sind immerhin schon im Fels vorgezeichnet, und Crazy Horses Finger, der nach Osten zeigen wird, wo seine Vorfahren begraben sind. Täglich wird gesprengt, gehauen und gemeißelt. Granit ist eben sehr hart. Der ursprüngliche Bildhauer ist längst gestorben. Glücklicherweise hatte er 10 Kinder, die sein Lebenswerk weiterführen. Wieviel pro Jahr weitergeht, ist nicht klar. Man veranschlagt noch ca. 100 Jahre bis zur Fertigstellung. Das florierende Familienunternehmen hat für die Indianer auch ein Universität und eine Medizinische Hochschule gegründet.

Nachdem wir uns noch einen kurzen Film im Besucherzentrum angeschaut haben, fahren wir weiter zum Mount Rushmore. Dieses Monument wurde 1927 begonnen und war nach 14 Jahren fertig. Der Granit ist hier ebenso hart wie drüben beim Crazy Horse, aber hier sind halt Gelder vom Staat geflossen. Die Bildhauer waren John Gutzon Borglund und sein Sohn, Lincoln Borglund. Es besteht aus den vier gigantischen Felsportraits der - aus der Sicht der 1920er-Jahre - bedeutendsten Präsidenten. George Washington wurde als der „Vater der Nation“ ausgewählt. Thomas Jefferson, der Verfasser der Unabhängigkeitserklärung, verdoppelte mit dem Louisiana Purchase das Staatsgebiet mit einem Schlag und öffnete den Weg nach Westen. Theodore Roosevelt steht für die Verbindung von Ost- zu Westküste durch den Bau des Panamakanals. Er gilt als Entwickler des amerikanischen Westens und als Bewahrer der amerikanischen Natur. Abraham Lincoln schließlich symbolisiert die Einheit der amerikanischen Nation. Zu unserer Überraschung gefällt uns das Monument besser als erwartet. Den faschistoiden Vorbau samt Fahnen der einzelnen Bundesstaaten hätten sie sich allerdings meiner Meinung nach sparen können. Noch schlimmer ist das Touristen-Western-Village. Da ergreifen wir rasch die Flucht.

Vor uns liegen die Great Plains. Die endlosen Ebenen Richtung Osten. Das Land verliert ganz langsam an Höhe. Wir fahren schnurgerade dahin. Für heute brauchen wir nur noch ein Geschäft, das uns Obst und Gemüse verkauft, und einen Schlafplatz. Wir übernachten „wild“ in einer abgelegenen Sackgasse von Hot Springs.

 

Mo, 31. Juli

Am frühen Morgen kommt unser „Nachbar“ auf Besuch. „This is my yard“, stellt er fest. „Isn’t it public?“, fragen wir erstaunt. Wir stehen ja auf der Straße. „Yes, it is public, but it is my yard.“ Er ist aber bereit, uns noch bis nach dem Frühstück zu dulden. Die Leute in dieser Straße wohnen in echten Wohnwägen oder in Mobilheimen, die einfach in die Wiese gestellt werden und auch nicht viel größer sind. Jede Menge Schrott und alte, kaputte Autos tragen zu  dieser Idylle bei. Ob schon viele ausländische Touristen hier waren?

Ein wunderschöner Morgen, aufgrund dieser Begegnung sind wir früher aufgestanden als geplant. Wir gleiten durch die Grasslands, durch unendliche Weiten (des Weltalls ;-), am Himmel über uns kein einziges Wölkchen. Genau davon hat Klaus seit zwei Jahren geträumt, schwärmt er. Das nenne ich „dünn besiedelt“. Wenn man es nicht gesehen hat, kann man es sich nicht vorstellen. Unsere Fahrt geht weiter nach Südosten. Neben der Straße stehen wie so oft in den USA Schilder mit der Aufschrift „Adopt a Highway“. Darunter steht dann oft, welche Firma, Community oder Privatpersonen die Verantwortung für die Litter-Control der nächsten paar Meilen übernommen hat. Wir haben ja schon öfter festgestellt, dass es entlang der Straßen fast überall sehr sauber ist. Für „Littering“ werden auch horrende Strafen angedroht, bis zu 10.000 $.

Wir reisen in NEBRASKA ein. Tatsächlich haben wir es bis hierher geschafft- allerdings von Wien und nicht „von Scheibbs nach Nebraska“ (Georg Danzer).

Der entlegene, wenig besuchte nordwestliche Panhandle Nebraskas ist laut Reiseführer das faszinierendste Gebiet des Bundesstaates. Bis zum Horizont erstrecken sich raue, einsame Landschaften, die sich in Jahrtausenden kaum verändert haben.

In Chadron besuchen wir ein interessantes kleines Museum über den Pelzhandel. Es zeigt das harte Leben der Trapper und ersten Siedler. Die fast eingegrabenen Hütten der Handelsstation, in der die indianischen und weißen Fallensteller Felle gegen Whisky, Gewehre, Decken und sonstiges tauschten, wurden am Originalplatz originalgetreu wieder aufgebaut. Wir haben ja auf dieser Reise schon öfter von der Hudson’s Bay Company (HBC) und Europas fast unstillbarem Bedarf an den warmen, wasserdichten und repräsentativen Kleidungsstücken aus Pelz gehört. „Skins were money“. Die Ausstellung zeigt auch viele sehr schöne Leder- und Pelzarbeiten.

Nun geht es in die einsamen und zauberhaften Sand Hills, das sind vollständig mit Gras bedeckte Sanddünen. Ganz zufällig kommen wir an Carhenge vorbei. Mit senkrecht eingegrabenen alten Autos - grau angemalt - wurde Stonehenge nachgebaut. Der Künstler hat lange in England gelebt und war fasziniert von diesem paläolithischen Monument. Steine fand er in seiner Heimatstadt Alliance nicht vor. Also nahm er halt, was hier überall herumsteht, Autowracks. Eine originelle Idee, wie wir finden. Beim Überflug mit der Drohne ist die Ähnlichkeit mit dem großen Vorbild unverkennbar. In den sandigen Untergrund konnte man die Wagen gut eingraben. Anders als bei der Cadillac-Ranch in Texas ist das Besprühen hier verboten, und man hält sich offenbar auch daran.

Das war also jetzt unser überaus gelungener Ausflug nach Nebraska. Nun geht es wieder zurück nach South Dakota. Unmittelbar vor der Grenze finden wir einen perfekt geeigneten Schlafplatz für uns, eine Zufahrt zu Feldern mit Umkehrschleife. Wir stehen im Schatten unter Bäumen.

 

Di, 1. August

Der sechste Monat unserer Reise beginnt.

Wir reisen wieder nach SOUTH DAKOTA ein. Die Fahrt durch die Sand Hills geht weiter.

Wir sind jetzt im Gebiet der Oglala Lakota, wie sich diese Nation selbst nennt. In den Romanen werden diese Indianer oft Sioux Ogelalla genannt und als besonders kriegerisch beschrieben. Der Name „Dakota“ leitet sich ja auch von den „Lakota“ her. Wir fahren durch ein schönes, friedlich anmutendes Land, das so viel Grausamkeit gesehen hat. Wir denken nämlich heute an ein besonders trauriges Kapitel der amerikanischen Geschichte.

Im Dezember 1890 waren einen Gruppe von ca. 340 Indianern, vor allem Frauen und Kinder, auf dem Weg zu einer großen Indianerversammlung- kurz zuvor war der allseits verehrte Häuptling, Sitting Bull im Zuge seiner Festnahme erschossen worden. Bei Wounded Knee wurden sie von der amerikanischen Kavallerie zusammengetrieben. Sie sollten eigentlich nur beobachtet werden. Der Medizinmann, Yellow Head und einige Indianer begannen mit ihren mystischen Tänzen, von denen sie glaubten, sie würden sie unverwundbar gegen Weiße machen. Die spirituelle indianische Geistertanzbewegung hatte sich in letzter Zeit rasch verbreitet. Das beunruhigte die Siedler und war der amerikanischen Regierung höchst suspekt. Die Indianer wurden aufgefordert, ihre Waffen abgeben. Der als friedlich bekannte Häuptling, Big Food wies seine Leute an, Folge zu leisten. Nur einer weigerte und wehrte sich. Schließlich hatte er viel Geld für das Gewehr bezahlt. Dabei löste sich ein Schuss. In der allgemein angespannten Stimmung der Soldaten und ihrem tiefsitzenden Misstrauen gegenüber den Indianern, war das die Initialzündung für das Massaker am Wounded Knee River, bei dem auch gnadenlos alle Frauen und Kinder erschossen wurden. Sogar 25 der eigenen Leute kamen im Blutrausch, in den die Soldaten offenbar gerieten, um. Die Leichen wurden einfach auf der vereisten Prairie liegen gelassen. Dieser brutale, sinnlose Akt brach den Widerstand der Indianer endgültig. Sie akzeptierten die Deportation in die Reservate und lebten dort in Apathie und Armut weiter. Sehr viel hat sich da bis heute nicht geändert. Arbeitslosigkeit und Alkoholprobleme sind bei den Native Americans weit verbreitet.

Einige Tage nach dem Massaker wurden die Toten von einer christlichen Gemeinde in einem Gemeinschaftsgrab bestattet. Diesen kleinen Friedhof besuchen wir jetzt. Es wurde ein Gedenkstein errichtet, auf dem die Namen der Ermordeten - soweit man sie identifizieren konnte - aufgelistet sind. Im recht armseligen Besucherzentrum kaufen wir Traumfänger und Schmuckstücke, um die kleine Gruppe der Oglala Lakota, die die Erinnerung aufrecht erhält, zu unterstützen. Geld vom Staat gibt es für so etwas nicht, auch keine offizielle Gedenktafel. Wir sind tief bewegt und summen das Lied aus den 1960er-Jahren vor uns hin: „We were all wounded at Wounded Knee, you and me...“

Auf der Weiterfahrt kommen wir an einigen der typischen Indianersiedlungen vorbei. Wohnwägen oder einfache Mobilheime, eine Sammlung von Schrott, Autowracks und Autoreifen davor. Manchmal mutet das sogar wie eine Art Ausstellung an, z.B. von Traktoren oder Pickups aus verschiedenen Jahren- wie sie so nebeneinander stehen. Es ist einfach so viel Platz. Für Kinder muss das herrlich sein, so viel Wiese zum Herumtollen. Es gibt hier auch Schulen und sogar ein College, wo auch die indianische Sprache lebendig gehalten wird.

Das Gelände mit den Felsen im Hintergrund würde sich wieder einmal hervorragend als Location für Wild-West-Filme eignen. Man müsste nur die Durchzugsstraße ausblenden.

In der Ortschaft Porcupine erinnert sich Klaus daran, dass er so gerne ein Stachelschwein

vor  die Linse bekommen würde- ein lebendiges. Sie sehen so hübsch und originell aus. Ein ausgestopftes haben wir nämlich gesehen und leider einige Straßenverkehrsopfer. Wir halten die Augen offen- leider vergeblich.

Wir nähern uns jetzt dem Badlands National Park. Eindrucksvolle bizarre Formationen in großer Vielfalt und Vielfarbigkeit bieten sich uns dar- wieder ganz anders, als alles, was wir schon gesehen haben. Die einzelnen Schichten haben unterschiedliche Farben- rot, weiß, gelb, grau. Die spektakuläre Landschaft ist ein Produkt von Ablagerungen - es gab hier einmal ein Meer - und Erosion. Vor 500.000 Jahren hat das Wasser begonnen, durch die Felsenschichten durchzuschneiden und fantastische Formen zu bilden. Die Erosion schreitet stetig fort. Man merkt, wie alles bröselt. Bei jedem Regen wird Sediment weggewaschen und von den Flüssen mitgenommen. In weiteren 500.000 Jahres wird alles weg sein. Eine ziemlich kurzlebige Angelegenheit also ;-).

Für eine Durchquerung des Landes eigneten sich diese „bad lands“ nicht, und auch für die ersten Siedler war dieses trockene, unfruchtbare und schwer zugängliche Land „bad“. Wir hingegen haben einen vollen Treibstoff- und Wassertank und einen vollen Kühlschrank. Die Straße, die durch den Nationalpark führt, ist gut ausgebaut. Für uns ist diese Gegend einfach nur faszinierend. Auch die Dickhornschafe fühlen sich hier offensichtlich wohl. Diesmal sehen wir sogar einige Böcke mit ihren gedrehten Hörnern. Die Büffel wurden in dieser Gegend total ausgerottet.

Ein kleines Freilichtmuseum zeigt das harte Leben der Siedler, die nach dem Prairie Homestead Act von 1862 hierher kamen. Leute sollten durch besonders gute Konditionen dazu angeregt werden, hierher zu ziehen. Die Homesteaders bekamen 160 acres = 65ha = 0,65km2 Land zugesprochen. Wenn sie 18 Monate auf ihrem Claim gelebt hatten, konnten sie das Land für ein paar Cents pro acre kaufen. Die Siedler kamen mit dem Planwagen hier an, und mussten sich alles selbst schaffen. Als erstes gruben sie mit bloßen Händen einen Brunnen. Dann wurde ein Grassoden-Haus gebaut. Solche haben wir auch in Island gesehen. Sie isolieren besonders gut. Auch Keller wurden in die Erde gegraben, die die Nahrungsmittel im Sommer kühl hielten und im Winter vor dem Frieren bewahrten. Es folgten ein Hühnerstall und eine Scheune. Gepflügt wurde mit einem Zugtier und später mit einfachen Maschinen. Mit der Zeit kamen immer mehr Homesteader. Alle halfen sich gegenseitig.

Auf dem Gelände des Museums leben viele Präriehunde. Man kann Futter für sie kaufen. Daher sind sie ziemlich dick gefressen und überhaupt nicht scheu. Auch damals gab es diese Viecher hier schon. Sie waren eine arge Plage.

Unser Campground im Nationalpark ist ganz OK. Er hat sogar Duschen. Schattenspendende Bäume gibt es hier aber keine.

 

Mi, 2. August

Wir sind unterwegs nach Nordosten. Unser heutiges Tagesziel ist Kilometer machen.

Wir „reiten“ weiter auf schnurgeraden Straßen durch die Great Plains, die bis zum Mississippi reichen. Prairie soweit das Auge reicht, hin und wider ein paar Rinder, manchmal große Felder- mit Bewässerung natürlich. Vor allem wird Weizen und Mais = „Corn“ angebaut.

In dieser Gegend wurde der Film mit Kevin Kostner: „Der mit dem Wolf tanzt“ gedreht. Er spielt während des Bürgerkriegs (1861-1865) hier in South Dakota und handelt von der Annäherung eines Yankees an Lakota-Indianer. Am Ende des Films wird klar, dass das Leben der Indianer, wie es damals noch war, bald endgültig vorbei sein wird- und das nur noch ca. 15 Jahre vor „Wounded Knee“.

Wir überqueren den Cheyenne River und sind wieder in einer Indian Reservation. Allerdings gibt es hier keine Cheyenne, wie der Flussname vermuten lässt, sondern hier leben verschiedene Sioux-Stämme, die auch zu den Lakota gehören- irgendwie verwirrend. Hoffentlich kennen sie sich selbst aus.

Am Nachmittag erreichen wir den Missouri. Der Anblick des breiten Flusses bietet eine angenehme Abwechslung. Mit dem Fluss überschreiten wir auch wieder eine Zeitzone. Wir sind jetzt in der Central Time. Der Unterschied zu Mitteleuropa beträgt nur mehr 7 Stunden. Wir nähern uns langsam an. Der Missouri war einmal eine magische Grenze. Hier begann der „Wilde Westen“. Lewis und Clark haben auf ihrer Forschungsreise diesen Fluss in die andere Richtung überquert. Wir kehren sozusagen in den zivilisierten Osten zurück.

Das ständige Einerlei wird uns allerdings langsam doch fad. Wir halten Ausschau nach einer Ortschaft. Wir müssen tanken, wollen etwas einkaufen und würde gerne wieder einmal essen gehen. Internet wäre auch ganz fein. Leider erweisen sich alle Dörfer, die am Weg liegen, als eine Ansammlung von einigen Silos - keine Wohnsilos wohlgemerkt, sondern ganz normale landwirtschaftliche - und das war’s- ziemlich trostlos.

In Gettysburg steht auf dem Ortsschild „where the battle wasn’t“. Dieser Ort ist erst 100 Jahre nach dem Bürgerkrieg gegründet worden. Hier gibt es immerhin eine Tankstelle. Aber mehr an Infrastruktur finden wir auch hier nicht vor. Da fahren wir halt noch ein paar Kilometer weiter. Aberdeen - nicht das in Schottland - bietet uns endlich alles, was unser Herz begehrt. Zunächst essen wir in einem netten Diner zu Abend. Alkohol darf hier keiner ausgeschenkt werden. Klaus will nicht auf sein Bier verzichten und holt sich eines aus dem Auto. Die gestrenge Wirtin erklärt, dass sie das nicht dulden kann. Da sich Klaus nicht folgsam erweist, „muss sie ihm leider die Flasche wegnehmen.“ Eine Szene wie in „die bösen Buben in der Schule“. Klaus nimmt’s gelassen. „Enjoy it“, sagt er. Es war nicht mehr viel drin. Der krönende Abschluss des Abends ist allerdings, dass diese Stadt auch einen Walmart zu bieten hat. Das ist jetzt wirklich wie heimkommen. Auch für unseren Schlafplatz ist auf dem Parkplatz gesorgt. Heute sind wir mehr als 500km gefahren - uff - und ziemlich genau in der Mitte von Nordamerika angekommen.

 

Do, 3. August

Wir haben sehr gut geschlafen. Nachdem wir noch das „Walmart-Büro“ benützt haben -diesmal war es ein „Subway“ - bewegen wir uns weiter Richtung Osten. Wir überschreiten die Mittelspirale unserer Atlasseiten, auf der die ganzen USA drauf sind. Jetzt sind wir wirklich in der Osthälfte. Wir sind ja mit dieser eintönigen Gegend vollkommen ausgesöhnt, nachdem wir gestern und heute ganz unerwartet die „Segnungen des Walmart“ genossen haben ;-).

Trotzdem freuen wir uns, als sich das Land - fast genau mit der Grenze zu „Legendary“ NORTH DAKOTA - ändert. Alles ist grüner, sogar kleine Wäldchen gibt es. Seen und Teiche sorgen offenbar für genug Wasser. Die Häuser sind schmuck, meist rot mit Walmdächern- wie sie auf den Kaffeeobers-Packungen abgebildet sind. Allerdings, an den Rändern der Felder, an denen wir entlang fahren, stecken Schildchen, die die Pflanzen als genmanipuliert ausweisen. Da sind sie auch noch stolz darauf.

 
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